So nicht, aber wie dann? Gewaltvolles Handeln erkennen und konstruktiv an einem möglichst gewaltfreien Kita-Alltag arbeiten

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Seit gut 20 Jahren verbietet § 1631 die Anwendung körperlicher und psychischer Gewalt in der Erziehung von Kindern. Während viele Generationen vor uns Angst, Strafe, Liebesentzug und Co. nutzten, um Kinder zu dem Verhalten zu bewegen, das sie sehen wollten, stehen wir heute an einer anderen Stelle. Wir wissen oder haben vielleicht sogar am eigenen Leib erfahren, dass Gewalt immer schadet. Und dass Gewalt so viel mehr ist als nur Schlagen, denn: Auch emotionale, verbale, rassistische oder adultistische Gewalt tut weh.

Der aufrichtige Wunsch, Kindern als Menschen gleicher Würde zu begegnen, ist darum etwas fundamental Wichtiges und die Grundlage für eine gute, vielleicht sogar bessere Welt von morgen. Gleichzeitig stehen Fachkräfte, die sich dazu verpflichtet sehen, im Alltag mit Kindern oft vor der Frage: „Wie bekomme ich denn nun Ruhe in die Gruppe, ohne zu schreien?“ „Wie kann ich einem Kind klar machen, dass es nicht hauen darf, wenn ich es nicht dafür bestrafen soll?“ „Was, wenn kein Kind mehr Rote Beete probieren möchte, wenn ich es einem Kind erlaube, nicht zu probieren?“

Ich möchte diesen Seminartag mit Ihnen nutzen, um ein Gespür dafür zu entwickeln, wo gewaltvolles Handeln beginnt. Wir setzen uns mit dem Begriff der „Würde“ auseinander und überlegen gemeinsam, wie wir mit viel Güte, Gelassenheit und Klarheit Beziehungen gestalten, in denen eine Kooperation in vielen Fällen möglich ist, auch wenn wir Kindern nicht mit Gewalt dazu zwingen. Vielleicht sogar gerade, WEIL wir Kinder nicht mit Gewalt dazu zwingen. Denn: Respekt und Kooperation sind keine Einbahnstraßen.

Referent*in: Simone Gottwald-Blaser
Seminargebühr: 130 Euro je Teilnehmer*in